Zur Verantwortung der Stadt für die Fan-Kultur in Ulm

Die Ulmer Grünen positionieren sich auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene für die Einrichtung eines Fanprojekts beim SSV Ulm 1846 Fußball, das auch von der Stadt Ulm unterstützt werden soll. Vom Bund werden Fanprojekte mit Mitteln aus dem Bundesfamilienministerium unterstützt. Zuständig ist die Koordinierungsstelle Fanprojekte, mit der es zusammenzuarbeiten gilt. Der Fußball, auch und gerade hier in Ulm, steht für Offenheit, Toleranz und Zusammenarbeit und hat für Rechtsextreme keinen Platz in den Fanreihen.


Marcel Emmerich, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen für Ulm und den Alb-Donau-Kreis und Mitglied im Innen- und Sportausschuss erklärt: „Die aktuelle Berichterstattung legt nochmals offen, dass angesichts der Präsenz von rechtsextremen Menschen in der Fankurve des SSV Ulm 1846 Fußball Handlungsbedarf besteht. Nur durch Einrichtung eines Fanprojekts können rechtsextreme Fans mit Hilfe von Sozialarbeit nachhaltig aus den Kurven verdrängt werden. Der Erfolg von solchen Fanprojekten in anderen Stadien ist ein weiterer Fingerzeig: Das Fanprojekt in Ulm sollte von der Stadt unterstützt werden.“


Michael Joukov, Grüner Landtagsabgeordneter für Ulm und Region, weist darauf hin, dass die Landespolizei die Gesetzesverstöße aus einem kleinen Teil des Vereinsumfelds seit längerem beobachte. „Es muss aber stärker um Prävention, nicht nur um Ahndung gehen“, hier sieht er ein Fanprojekt als den besten Weg. “Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung haben die Vision eines toleranten und weltoffenen Ulm. Rechtsextreme Akte bei Fußballspielen sind mit dieser Vision unvereinbar. Alles, was dagegen hilft, muss aufgeboten werden, auch ein Fanprojekt.“ Er ermuntert die Stadt als Eigentümerin des Stadions auch das Instrument von Stadionverboten bei aktenkundigen rechtsextremen Straftätern einzusetzen.


Im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport des Ulmer Gemeinderats hat sich schon vor 4 Jahren die Grüne Fraktion erneut dafür ausgesprochen, hier aktiv zu werden. Auch der Vorstand des SSV Fußball bat um Unterstützung, weil man die aktuelle Fan-Szene nicht in den Griff bekäme und es immer wieder zu Ausschreitungen kommt, ob beim Fußballspiel oder auf den Heimfahrten der Fans im Zug. „Das Fan-Projekt ist eine sinnvolle präventive Maßnahme und wäre ein Versuch, vorbeugend die Jugendlichen zu sensibilisieren. Damit die Stadt endlich handelt, werden wir uns dafür einsetzen, dass die Stadt den notwendigen Anteil von 30.000 € dafür zu Verfügung stellt“ sagt Sigrid Räkel-Rehner, die stellvertretende Fraktionssprecherin der Grünen Fraktion im Ulmer Gemeinderat.