Kurzbericht

Mitarbeit bei der Vesperkirche

Kurzbericht von Marcel Emmerich

Die Vesperkirche in Ulm ist eine feste Größe im Kalender der Stadt und für viele Menschen: für die ehrenamtlichen Helfer*innen (50-60 pro Tag) und für die Gäste (500-600 pro Tag). Hier gibt es für 1,50 Euro ein Drei-Gänge-Menü für diejenigen, die sich das sonst nicht leisten können – und einen Raum, um Leute zu treffen, zu reden und gemütlich zusammenzusitzen. Zur Atmosphäre in der Pauluskirche trägt der herzliche Umgang in den Teams bei: Hier sind alle per Du und ganz groß gehalten wird das Motto „Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“.

Seit die Vesperkirche in der Coronapandemie einen neuen Werg finden musste, um die Hygienevorschriften einzuhalten, werden die Gäste auch am Tisch bedient. Das, so erzählen langjährige Helfer*innen, hat dazu beigetragen, dass viele Ulmer*innen noch lieber kommen. Übrigens verbringen auch viele Menschen, die nicht von Armut betroffen sind, ihre Mittagspause hier und bezahlen dann beliebig viel mehr für das Essen (5-10 Euro werden empfohlen, manche geben auch deutlich mehr).

Ich habe mich sehr gefreut, dass ich dieses Jahr nicht nur als Gast dabei sein konnte, sondern gestern – zur Halbzeit der Vesperkirche – im Service mitarbeiten durfte. Eine schöne Gelegenheit, mit Helfer*innen und Gästen ins Gespräch zu kommen. Danke, für den Einblick, für die unkomplizierte und freundliche Aufnahme ins Team – und für das leckere Essen, das ich vor meiner Schicht als Abräumer auch noch bekommen habe! Es gab Linsen mit Spätzle und Wienerle – und wenn dieser schwäbische Klassiker nicht die erwarteten 600 Leute in die Vesperkirche gelockt hat, fress‘ ich einen Besen zum Nachtisch!