Ortsbegehung zum Hochwasserschutz in Blaustein 7. Februar 202517. Februar 2025 Dämme, Flutmulden, Überflutungsflächen: Wer die Blau an einem sonnigen Tag vor sich hinplätschern sieht, kann sich kaum vorstellen, dass das alles notwendig sein soll. Spaziergänger sind am Flüsschen unterwegs, auch auf den aktuell eher holprigen und unbefestigten Wegen gegenüber der Kreuzkirche in Blaustein. Dass hier gebaut wird, ist an den Behelfswegen, Baggern und Steinen gut zu erkennen. Was hier passiert, erklärte Dr. Robert Jungwirth, Grünen-Stadtrat und Fraktionsvorsitzender im Kreistag, jüngst auf einem Spaziergang mit mir den interessierten Besucher*innen – und manchen Passanten, die sich spontan dazugesellt haben. Blaustein ist bisher auf ein 10-jährliches Hochwasser ausgelegt. „Wenn das kommt, steht hier alles unter Wasser.“ Denn der Fluss kann die Wassermassen, die bei Starkregen aus Richtung Blaubeuren und aus den Seitentälern kommen, nicht auffangen. 1988 war das beispielsweise der Fall, damals stand der ganze Talbereich der Stadt unter Wasser. Auch 1999 an Pfingsten, als die ganze Region von Hochwasser betroffen war, habe es Blaustein erwischt. Seit langem ist daher auch der Stadt klar, dass hier etwas passieren müsse: Die Häuser stehen in Klingenstein und Ehrenstein nahe an der Blau, bei Starkregenereignissen sind sie bedroht. Die Starkregen-Gefahr nimmt durch den Klimawandel zu. Denn bei höheren Temperaturen kann die Luft mehr Wasser aufnehmen, das dann öfter plötzlich und lokal niedergeht. In Blaustein hat die Planung für besseren Hochwasserschutz bereits 2015 begonnen, seit November 2024 wird nun gebaut. Da die Blau ein Gewässer erster Ordnung ist, baut hier das Land Baden-Württemberg. Ende 2025 sollen die Dämme, Flutmulden und Überflutungsflächen fertig sein, Blaustein wäre dann für ein 100-jährliches Hochwasser ausgelegt. Hier zeigt sich, wie Hochwasserschutz ganz konkret vor Ort aussieht. Dass wir diese Maßnahmen dringend brauchen, ist uns im vergangenen Jahr an Pfingsten wieder bewusst gemacht wurden. Hochwasserschutz ist dabei nicht nur Aufgabe der Kommunen und des Landes. Auch auf Bundesebene müssen wir handeln und das bereits vorbereitete Gesetz zum Hochwasserschutz schnell beschließen. Das fordert auch Umweltministerin Steffi Lemke.